Stefan Bircheneder, Rómulo Celdrán, Marc Fromm, Philipp Liehr, Maria und Natalia Petschatnikov, Rafael de la Rica, Jessi Strixner – Täuschend echt II
12.05. – 26.08.2023
back to overviewWaschgelegenheit, , 125 × 75 cm
Hab & Gut (Müller), , 33 × 33 × 7 cm
Feuermelder, , 15 × 15 cm
Uhrwerk 14/14, , 20 × 20 × 2 cm
MACRO, , 95 × 61 × 8 cm
DIGITAL TENEBRISM 6, , 110,5 × 67 cm
DIGITAL TENEBRISM 1, , 95 × 64 cm
DIGITAL TENEBRISM 5, , 73,5 × 110,5 cm
DIGITAL TENEBRISM 1, , 95 × 64 cm
SOLID 7, , 45 × 25,5 × 8,3 cm
Bedtime, , 45 × 12 × 12 cm
Private Moment II, , 50 × 12 × 12 cm
Ich hab schlecht geträumt II, , 128 × 18 × 18 cm
Ich hab schlecht geträumt I, , 130 × 18 × 18 cm
Private Moment I, , 48 × 12 × 12 cm
Private Moment I, , 145 × 18 × 18 cm
Undress II, , 138 × 18 × 18 cm
Mappen - Graue Mappe, , 48 × 67 cm
Mappen - Weißes Bild mit dem Zettel, , 58 × 50 cm
Mappen - Große weiße Leinwand, , 49,5 × 58 cm
Mappen - Graues Packpapier, , 68 × 20,5 cm
Mappen - Große braune Mappe, , 58 × 79 cm
Mappen - Luftpolster-Folie (2), , 50 × 50 cm
Mappen - Luftpolster-Folie, , 50 × 50 cm
Mappen - Große braune Pappe, , 80 × 60 cm
Mappen - Kleines weißes verpacktes Bild, , 32 × 27 cm
Trauben, hängend, , 24 × 19,4 cm
Krug mit Feigen, , 41 × 60 cm
Trauben, , 19,8 × 35 cm
Tomaten, , 25,3 × 58 cm
White, , 53 × 77 cm
Mispeln, , 62 × 50,5 cm
Gold und Schwarz, , 70 × 40 cm
Kaktusfeigen, , 31 × 35 cm
Melone und Trauben, , 30,2 × 75,2 cm
Teekanne mit Eiern, , 30 × 80 cm
Täuschend echt II
Stefan Bircheneder, Rómulo Celdrán, Marc Fromm, Philipp Liehr, Maria und Natalia Petschatnikov, Rafael de la Rica, Jessi Strixner
Ist das echt? Oder doch gemalt, geformt, geschnitten? Die Stern-Wywiol Galerie präsentiert eine Neuauflage der vom Publikum gefeierten Ausstellung Täuschend echt. Sieben künstlerische Positionen zeigen die Lebendigkeit der oft genug totgesagten (foto-) realistischen Kunst – mal mit Scharfsinn und Humor, mal mit Poesie und Melancholie.
Neben der formalen Korrespondenz vereint die Werke das Thema des transitorischen Moments. Es geht um den Übergang von Wachsen zu Vergehen, von Schlaf zu Wach-Sein, von Individuum zu (digitaler) Masse, von Neu zu Alt.
Stefan Bircheneder *1974, Vilshofen an der Donau, lebt ebendort und in Regensburg
Stefan Bircheneders Interesse gilt der Welt der Arbeit. Neben Büromaterialien und persönlichen Gegenständen sind es auch Orte, die einst rege Produktionsstätten waren und nun dem Verfall anheimgegeben sind. Diese malt er fotorealistisch in großen Formaten mit immenser Raumwirkung. Gegenstände dieser Arbeitswelten, wie Spinde, baut er aufklappbar aus Leinwand nach und erzeugt mit der fotorealistischen Wiedergabe der Innen- und Außenansichten auch eine vorgetäuschte Räumlichkeit. Die Würde der Arbeit und die Schönheit des Verfalls sind zwei Seiten derselben Medaille.
Rómulo Celdrán, *1974, Madrid, lebt ebendort
Rómulo Celdrán arbeitet als Hyperrealist. Er bildet Alltagsgegenstände wie Handschuhe, Farbdosen oder Wärmflaschen dreidimensional oder auch zeichnerisch nach, vergrößert die Objekte aber so, dass unser Blick ganz neu auf das vermeintliche Bekannte fällt. In seiner neuen Werkserie Digital Tenebrism übersetzt er die Helldunkelmalerei des 17. Jahrhunderts ins Heute und beleuchtet ebenso kritisch wie poetisch unsere Absorption durch die digitalen Medien.
Marc Fromm, *1971 in Langen, lebt in Halle
Marc Fromm fertigt Skulpturen und Reliefs aus Holz, die er dann in einer realistischen Malweise in Öl fasst. Er ist ein kritischer Beobachter des Menschen in seinen sozialen, alltäglichen oder beruflichen Situationen, wobei ihn besonders das Moment der Selbstinszenierung interessiert. Für die Ausstellung hat er Kalenderblätter im Stil der ikonischen WÜRTH-Kalender gefertigt, mit denen er Doppelmoral und andere gesellschaftliche Missstände mehr oder weniger subtil entlarvt.
Philipp Liehr, *1986 in Kitzingen, lebt in Halle
Philipp Liehr ist Holzbildhauer, der meist im kleinen Format sehr filigran und realistisch arbeitet. Eigens für die Ausstellung gefertigt, stellt er eine Serie von Menschen vor, die im Zustand zwischen Wachen und Schlafen schweben. Das Entrückt-Sein wird durch das helle Lindenholz und den sparsamen Einsatz von Pastelltönen unterstrichen, es entfaltet sich eine eigene Poesie, die mit Witz unterlaufen wird.
Maria und Natalia Petschatnikov, *1973 Leningrad, leben in Berlin
Maria und Natalia Petschatnikov sind geniale Illusionistinnen. Sie malen und zeichnen Dinge und Situationen aus unserer alltäglichen Lebenswelt und bilden aus den verschiedensten Materialien dreidimensionale Objekte. Die Unterscheidung von Malerei und Objekt wird dabei durch zahlreiche Trompe l’oeil-Effekte verwischt. Aktuell nehmen sie Motive in den Fokus, die Zeit und Vergänglichkeit beleuchten.
Rafael del La Rica, *1980 in Maó, Menorca, Spanien, lebt ebendort
Rafaels de la Ricas Passion sind Stillleben. Aus Früchten und Alltagsgegenständen arrangiert er ruhige Tableaus, die durch die fotorealistische Malweise zeitgenössisch und altmeisterlich zugleich wirken. Seine reine, inhaltsferne Malerei regt zur Meditation oder Reflexion an. Damit verbindet er eine östliche Philosophie mit einer westlichen Technik – und rückt das barocke Vanitas Motiv ins Heute.
Jessica (Jessi) Strixner, *1992 in München, lebt ebendort
Der Faltenwurf spielt im holzbildhauerischen Werk von Shooting-Star Jessi Strixner keine unerhebliche Rolle. Sie bildet getragene und abgelegte Kleidungsstücke ab: mal achtlos auf den Boden geworfen, mal auf den Haken gehängt. Kleidung ist ein Statement und verrät uns viel über seine Trägerin oder seinen Träger. Täuschend echt in Szene gesetzt, verweisen die Kleidungsstücke aber nicht nur auf das Abwesende, sondern werden selbst zum ästhetischen Objekt, in dem jahrhundertealte formale Themen wie Licht und Schatten, Volumen und Farbigkeit souverän und aufregend neu verhandelt werden.