Maria und Natalia Petschatnikov, Volker März – Fragile
14.06. – 24.08.2024
Zurück zur Übersicht- Fragile - zerbrochener Teller, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 175 x 30 x 107 cm und 140 x 75 x 30 cm, je 4.500,-
- Fragile - Eisbär, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 90 × 150 × 65 cm
- Fragile - krabbelndes Baby, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 66 × 100 × 48 cm
- Fragile - Inuit Kind, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 85 × 70 × 48 cm
- Fragile - Junge mit Trompete, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 80 × 72 × 70 cm
- Fragile - Meerjungfrau, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 75 × 57 × 64 cm
- Fragile - Sardine, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 31 × 145 × 70 cm
- Fragile - Spiegel, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 90 × 32 × 70 cm
- Fragile - Mäuse, Schaumstoff, Plastiform, Acryl, Epoxidharz, 15 verschiedene, ca. 8 x 15 x 9 cm, je 400
- Luftikuss (Im Sturzflug), gebrannter Ton (bemalt), Federn, 25 × 30 × 15 cm
- Luftikuss mit Esel, gebrannter Ton (bemalt), 26 × 38 × 9 cm
- Luftikuss mit Esel, gebrannter Ton (bemalt), 30 × 50 × 12 cm
- Luftikuss mit Kopftuch, gebrannter Ton (bemalt), vergoldet, 14 × 13 × 7 cm
- Luftschlange 4, gebrannter Ton (bemalt), 17 × 29 × 17 cm
- Luftikuss Goldkäpchen mit Vogel, gebrannter Ton (bemalt), vergoldet, 7 × 43 × 7 cm
- Kuss, gebrannter Ton (bemalt), 21 × 10 × 18 cm
- Luftikuss mit Flügeln und Vogel, gebrannter Ton (bemalt), Federn, 15 × 29 × 10 cm
- Fliegender Kussmuss 11, gebrannter Ton (bemalt), 12 × 24 × 16 cm
- Fliegender Kussmuss 1, gebrannter Ton (bemalt), 24 × 25 × 14 cm
Wer kennt sie nicht, die kleinen Porzellanfigurinen, die zu Sammlerstücken avanciert sind und nicht selten als Beispiel für den Begriff Kitsch herhalten müssen. Für die Maria und Natalia Petschatnikov repräsentieren die weichen Formen der glänzenden kleinen Skulpturen die fragile Welt der Vergangenheit. Die Figuren, egal ob sie einen wilden Eisbären, ein Inuit-Kind oder eine Allegorie des Schmerzes darstellen, werden durch die Schönheit des blauen und weißen Porzellans vereint und sind ästhetisch ansprechend. Ist Porzellan eine Metapher für die „heile Welt“ oder ist es vielleicht eine schöne Fassade, die etwas verdeckt? Trotz seiner Stabilität steht Porzellan auch für Zerbrechlichkeit. In welcher Beziehung steht die „Porzellan Welt“ mit der realen Welt? Porzellan ist eine chinesische Erfindung und ein wichtiger Bestandteil der Europäischen Geschichte. Es galt als weißes Gold und seine Rezeptur war eines der am meisten gehüteten Geheimnisse. Als sich die Porzellanfabriken jedoch später in ganz Europa ausbreiteten, wurden die von ihnen hergestellten Figuren immer beliebter und ähnelten einander verblüffend. Seit dem 18. Jahrhundert hat jedes europäische Land in jeder Epoche sein eigenes Porzellan produziert, und selbst die grausamsten und ungerechtesten Regime (Nazi Deutschland, die Sowjetunion) haben wunderschöne Porzellanfiguren hergestellt. Themen wie Identität, Ästhetik als Kommunikationsmittel, europäische Traditionen und sich wandelnde Werte werden hier verhandelt.
Volker März arbeitet selbst mit einem zerbrechlichen Material, Ton. Er ist ein politisch denkender und konzeptuell arbeitender Künstler, der seine Reflexionen in einem erzählerischen Rahmen ausbreitet. Ganz im Sinne seiner gesellschaftlichen Themen beschränkt er sich dabei nicht auf eine Kunstgattung, sondern arbeitet spartenübergreifend in Bildender Kunst, Musik und Literatur. Er beobachtet die gesellschaflichen Veränderungen genau und kommentiert sie mit seine farbigen Figuren, die oft satirisch zugespitzt oder phantastisch verfremdet sind und die Schauspielern gleich miteinander agieren.
Volker März‘ Werke sind in zahlreichen Ausstellungen zu sehen und sorgen regelmäßig für Besucherrekorde. Seine Lesungs-Performances aus eigenen Texten sind ein Erlebnis. Sein Werk ist in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Seine neueste Werkserie Kussmuss entstand in der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Pandemie, die körperliches Berühren verhindert, erschwert und unbeholfener gemacht hat, obgleich wir die körperliche Nähe eines geliebten Menschen herbeisehnen. Der Kuss muss sozusagen passieren, wir können nicht ohne. Die sich Küssenden stehen also für eine Sehnsucht, einen Trieb und das gesellschaftliche Entfernen davon. Sie sind Ausdruck unserer Fähigkeiten zu lieben. Und damit auch Hoffnungsträger.