Maria und Natalia Petschatnikov – paper positions hamburg - the show
29.09. – 02.10.2022
Zurück zur ÜbersichtMeasuring Tape #110, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 27 × 42 cm
Measuring Tape #108, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 25 × 42 cm
Measuring Tape #104, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 23 × 25 cm
Measuring Tape #111, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 25 × 17 cm
Receipt #30, lichtechter Filzstift auf Transparentpapier, 21 × 29 cm
Receipt #14, lichtechter Filzstift auf Transparentpapier, gerahmt, 21 × 29 cm
Receipt #21, lichtechter Filzstift auf Transparentpapier, gerahmt, 21 × 29 cm
Envelope #22, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 21 × 30 cm
Envelope #9, lichtechter Filzstift auf Pergament, gerahmt, 21 × 30 cm
Maria und Natalia Petschatnikov, geboren 1973 in Leningrad (St. Petersburg), leben und arbeiten in Berlin
Maria und Natalia Petschatnikov führen die klassische Stilllebenmalerei ins 21. Jahrhundert. Sie entwickeln sie formal weiter und bereichern sie ikonografisch, indem sie verschiedene Themen herausarbeiten und überraschende Querverbindungen aufdecken. Ihr Blick ist dabei vielfältig, schaut zurück in die Vergangenheit, in die Kunstgeschichte, nach innen, sie schauen als Fremde und Heimische und lassen sich auch von literarischen Werken inspirieren. In jeder einzelnen Arbeit steckt eine Vielzahl von Themen. Gleichzeitig rückt in den einzelnen Serien eine bestimmte Sichtweise, ein besonderer Blick in den Vordergrund.
In den konzeptionellen Werkserien der Maßbänder, Umschläge und Kassenbons offenbart sich der Blick des Städters. Maria und Natalia Petschatnikov sind Großstadtmenschen, die als Flaneure ihre Stadt auf der Jagd nach Motiven durchstreifen. Was ihnen dabei ins Auge fällt, wirkt auf den ersten Blick unwillkürlich ausgewählt. Tauben und Hunde etwa, die von MNP in Plastiform lebensgroß nachgebildet werden. Die Farbigkeit der Tiere erinnert zwar an Beton, in dem Festhalten ihrer typischen Bewegung erscheinen sie aber nur allzu lebendig. Die Hunde sind – auch in den Hundezeichnungen – ausgeschnitten, sie haben Leinen, aber keine Besitzer. Aus dem Kontext gerissen sind auch Umschläge von Behördenbriefen. Zeichnungen von Maßbändern und Kassenbons. Die Verbindung der unterschiedlichen, wie Artfakte herausgegriffen Objekte liegt im Inhalt. Ihr Thema ist Kontrolle. Die Hundeleinen sind ein Symbol der Kontrolle des Halters über seinen Hund, auch für Abhängigkeit und Zugehörigkeit. Das Maßband drückt den Wunsch aus, die Welt zu vermessen, zu erfassen, den Überblick über sie zu erhalten. Dass wir selbst unter Kontrolle stehen, macht uns die Ankunft eines Behörden-Schreibens bewusst. Auch die Kassenbons sind ein Ausdruck der Kontrolle über Vorgänge.